Beifall in der Kirche

Beifall in der Kirche, so ungewöhnlich ist das nicht mehr. Vielerorts werden in Kirchen Konzerte, Lesungen oder andere kulturelle Veranstaltungen abgehalten. Und selbstverständlich gibt es für die Aufführenden Beifall für ihre Darbietungen.
 
Aber: Beifall während des Gottesdienstes?
 
Das ist ungewöhlich. So aber geschehen am  31.03.2019 im Pfarrhaus Zörbig zum Regionalgottesdienst.
Schon zu Beginn erzeugte Elia Schnaible am Klavier beim Vorspiel mit der Fantasie d-moll von G.F. Händel eine Spannung bei den Gottesdienstbesuchern.
Gegen Ende des Gottesdienstes sang der Prädikant Mathias Ott ein Lied , dessen Text Bezug auf die sieben Ich- bin- Worte Jesu im Johannesevangelium nimmt. Perfekt begleitet von Elia, hörten wir „Ich bin das Brot des Lebens“ (Text und Melodie Prof. Werner Reischl). Das klang so perfekt und schön, daß die Gottesdienstbesucher spontan Beifall spendeten.
Als dann Elia Schnaible im Nachspiel die Passacaglia g-moll von G.F. Händel intonierte, schauten sich die Zuhörer an und klatschten ebenfalls begeistert.
 
Fazit: Beifall im Gottesdienst? Ja, das ist ungewöhnlich. Aber warum sollen die Menschen ihre Freude nicht durch Beifall äußern dürfen?
An diesem Sonntagmorgen konnte man in entspannte und glückliche Gesichter schauen. Danke!
 
Nachsatz: Seit Dezember ist die Pfarrstelle im Kirchengemeindeverband Zörbig nicht mehr besetzt und einen Kantor haben wir seit Herbst vergangenen Jahres auch nicht mehr. Zum Glück für uns wurde die Pfarrstelle in der Vakanz mit Frau Mechthild Latzel besetzt. Da sie in Wittenberg wohnt, ist es natürlich schwierig, regelmäßig in allen Orten des Gemeindekirchenverbandes Gottesdienste zu feiern. Herr Mathias Ott hat nun auch schon einige Gottesdienste gehalten. Auch er ist ein Glücksfall für uns.Denn neben einer Ausbildung zum Prädikant hat er auch eine Gesangsausbildung. Wie gut, daß auch er sich in der schwierigen Vakanzzeit in unserem KGV mit einbringt.
 
Heinz-Dieter Schimke