Liebe Gemeinden im Kirchengemeindeverband!

Inzwischen hat das Neue Jahr begonnen. Die Advents- und Weihnachtszeit mit  Adventsfeiern, Konzerten, Krippenspielen und zahlreichen Gottesdiensten liegt hinter uns. Ich freue mich, dass ich in den Gottesdiensten, Veranstaltungen und Gesprächen inzwischen auch schon viele Menschen im Kirchengemeindeverband kennen gelernt habe.

Vielleicht haben Sie es bemerkt:, für mich ist der wöchentliche Gottesdienst der Höhepunkt im Gemeindeleben. Der Ort, wo alle, denen die Beziehung zu Gott wichtig ist, aufatmen und auftanken können, und von Gottes Segen gestärkt in ihren Alltag gehen können. Wer nicht isst, wird eines Tages sterben. Wer keine Nahrung im Glauben aufnimmt (d.h. täglich betet, in der Bibel liest, regelmäßig zum Gottesdienst kommt), dessen Glaube wird ebenfalls irgendwann sterben. Daher gebe ich mir viel Mühe, die Gottesdienste so zu gestalten, dass Sie auftanken und im Glauben wachsen können. Dazu gehören die Predigt, das gemeinsame Singen, die biblischen Lesungen, die Gebete, die Feier des heiligen Abendmahls, der Segen und – nicht zu unterschätzen – Sie als Teilnehmer und Feiernde des Gottesdienstes. Denn ohne feiernde Gemeinde ist es kein Gottesdienst.Wo zu wenig Menschen zusammen kommen, kann der Gottesdienst nicht würdig gefeiert werden. Und: wenn Sie nicht kommen, können Sie im Glauben nicht wachsen. Und dadurch wird auch die Gemeinde nicht wachsen können.

Unsere Gottesdienste könnten in Zukunft so aussehen:

Sie freuen sich schon auf jeden Gottesdienst am Sonntag, und wenn Sie einmal nicht haben teilnehmen können, werden Sie denken: schade, dass ich nicht dabei sein konnte. Denn Sie haben einen Platz im Gottesdienst, Sie werden gebraucht und tun es gern. Sie freuen sich, die anderen zu treffen und sich auszutauschen. Die Musik (eine Mischung aus traditioneller Orgelmusik und modernen Liedern) hat sie berührt, es macht Spaß mitzusingen. Sie nehmen eine Anregung für Ihren Glauben mit nach Hause. Selbstverständlich haben Jung und Alt ihren Platz im Gottesdienst. Sie wissen sich in einer großen Gemeinschaft geborgen. Selbstverständlich wird für die Sorgen und Nöte der Gemeindeglieder gebetet.Sie haben irgendwann auch keine Scheu, Ihre Angehörigen, Nachbarn, Kollegen zum Gottesdienst einzuladen. Er ist auch für Fremde nicht peinlich. Der Gottesdienst hat so viele Besucher, dass es möglich ist, in einer gewissen Anonymität einfach nur den Gottesdienst miterleben zu können, ohne sich rechtfertigen zu müssen. Beim anschließenden Kirchenkaffee kann man sich austauschen und begegnen.

Das ist unser Ziel, aber soweit sind wir jetzt noch nicht. Für die nächste Zeit haben wir verabredet, in den Gottesdiensten zusammenzurücken und einengemeinsamen Gottesdienst für den gesamten Kirchengemeindeverband im warmen Gemeinderaum zu feiern. Das ist bis auf weiteres: in Zörbig, im Pfarrhaus. Wem der Glaube wichtig ist – bitte machen Sie sich auf den Weg zum gemeinsamen wöchentlichen Gottesdienst! Jeder Sonntag hat ein eigenes Thema, und damit auch eine neue Predigt! Der Gottesdienst ist zuerst für uns selbst da – für alle, die sich engagieren in ihren Orten, für alle, denen der Glaube wichtig ist. Wir brauchen auch Sie aus den umliegenden Orten, dass Sie Ihre Gaben mit einbringen. Die Stadt-Zörbiger übernehmen vorrangig den Küsterdienst. Wer aber z.B. gern eine Lesung übernehmen möchte, wer sich musikalisch einbringen kann, wer gern Kaffee kocht … – bitte sprechen Sie mich an.

Gott ist ein Gott der Fülle. Wenn wir überall zu wenig sind, kann keine Fülle sein, immer fehlt etwas, und das ist auch spürbar und macht alle irgendwie traurig. Deshalb: lassen Sie uns zunächst zusammenrücken – jede und jeder, dem der Glaube, dem der Gottesdienst wichtig ist! Dann, wenn es soweit ist, können wir auch wieder nach außen gehen.

Das wünsche ich Ihnen / uns allen

Ihre (Pfarrerin in der Vakanz) Mechthild Latzel