„Wenn das Brot, das wir teilen“ 

Unter der neuen Rubrik „Mein schönstes Kirchenlied“ habe ich mir dieses Lied ausgesucht, obwohl ich sagen muss, dass es noch viele andere „schönste“ Kirchlieder für mich persönlich gibt, es ist also schwer eines auszuwählen. 

Dieses Lied wurde 1981 anlässlich des 750. Todestages der Elisabeth von Thüringen von Claus Peter März, katholischer Professor (Text, geboren 1947 in Leipzig, verstorben 2021) und Kurt Grahl, katholischer Kirchenmusiker (Musik, geboren 1947 in Markneukirchen), geschrieben. 

Dem Lied liegt die Legende vom Rosenwunder der Elisabeth zugrunde, wonach sie gegen den ausdrücklichen Willen ihres Mannes, in einem Korb verdeckt, Brote zu den Armen bringen wollte, und als sie ihrem Mann begegnete, der sie aufforderte den Korb aufzudecken, sich die Brote in Rosen verwandelt haben sollen. 

Nun ist das immer so eine Sache mit Wundern, man kann daran glauben oder nicht, fest steht für mich, dass der Text zutiefst humanistisch ist und voller Gleichnisse und Symbolik steckt, der gerade in der Zeit des schrecklichen Krieges, der nicht weit von uns wütet, eine andere Dimension bekommt. 

Das Lied ist modern in Text und Melodie und spricht mich besonders deshalb an. 

Der Kehrvers handelt von Gott, der im übertragenen Sinne unter uns weilt, sobald die in den Strophen aufgeführten Wandlungen stattfinden. 

Wer oder was ist Gott? Das ist eine Frage, die jeder mit sich selbst ausmachen muss. Er ist nicht fassbar, im wahrsten Sinne des Wortes: unfassbar. 

„Wenn das Brot, das wir teilen“ ist Bestandteil in Gesangbüchern anderer Lan-deskirchen, leider nicht in dem von uns genutzten. Das ist sehr schade. 

Es ist ein Lied, das nicht nur für Christen geschrieben scheint, sondern aufgrund seines zeitgemäßen Textes und seiner Melodie auch für konfessionslose Mitmenschen interessant sein kann. 

Ich persönlich würde gern mehr solcher Lieder in unserem Gesangbuch sehen. 

Hilmar Trappiel 

 

Hören und schauen Sie sich auch gerne diese Interpretationen des Stückes an:

Interpretation von: Diana Sonntag