„Wisst ihr noch, wie es geschehen?“
Mein Name ist Dorit Hofmüller, Gemeindesekretärin im Pfarrbereich Zörbig, und ich möchte heute mein schönstes Weihnachtslied vorstellen: „Wisst ihr noch, wie es geschehen?“
Es gibt so viele schöne christliche Weihnachtslieder im Evangelischen Gesangbuch. Eines davon ist Nr. 52 im EG. Die Melodie ist schlicht, eingängig und für Flöten- und Klavieranfänger leicht zu erlernen. Kennengelernt habe ich dieses Lied erst als Erwachsene im Kindergottesdienst meiner Kinder.
Als ich mich, in Vorbereitung für diesen Gemeindebriefbeitrag, bei Wikipedia erkundigte, wer sich nun hinter dem Texter dieses Liedes verbirgt, hatte ich kurz gezweifelt, ob ich nicht doch ein anderes Lied wählen sollte. Hermann Claudius, ein Urenkel des allseits beliebten Matthias Claudius, war ein linientreuer Hitler-Sympathisant, der u.a. so einige recht NS-verherrlichende Schriften verfasst hat. Hermann Claudius brachte es 1939 zu Papier. Der deutsche Komponist Christian Lahusen vertonte es.
„Wisst ihr noch, wie es geschehen?“ – Dieses balladenhaft-erzählend aufgebaute Lied hat die Weihnachtsgeschichte zum Thema – den Bericht von der Geburt Jesu Christi. Das gefällt mir an diesem schlichten Weihnachtslied: Es hat wenig Kitsch und Lametta. Es basiert auf den historischen Fakten, die Lukas, der Arzt, und Matthäus, der ehemalige Zolleinnehmer, – beides gebildete Zeitgenossen von Jesus – in ihren „Biografien“ über Jesus berichten (Lukasevangelium bzw. Matthäusevangelium).
„Immer werden wir´s erzählen“ – wiewohl! Wir schreiben immerhin das Jahr 2023 „nach Christi Geburt“! Und jedes Jahr im letzten Monat des Jahres „erzählen“ wir es unseren Kindern, so wie es uns schon unsere Eltern „erzählt haben“. Und wenn diese es nicht taten, dann sorgte Gott dafür, dass zumindest die Kirchen und Gemeinden die Frohe Botschaft von Jesus als der „Offenbarung Gottes in einem nahbaren Menschen“ von Generation zu Generation weitergaben. Das neugeborene Kind in der Krippe war der Sohn Gottes, der als Retter der Welt auf diese Erde gesandt worden war. Die beliebten Krippenspiele an Heiligabend „erzählen“ genau diese Geschichte.
Dorit Hofmüller