Die evangelische Kirche in Werben

Die Kirche nördlich vom Dorfe ist ein 1877 erbautes, 1878 eingeweihtes Bauwerk. Das Gebäude ist in Bruchsteinen von Porphyr und zu den Kunstformen mit grauen Sandsteinen in romanisirenden Formen ausgeführt. An dem Schiffe liegt östlich der Altarraum mit Apside, südlich ist die Sacristei, nördlich die Taufkapelle angebaut. Auch an dem im Grundrisse quadratischen Turme, welcher mit achtseitigem Helme bedacht ist, sind seitliche Ausbauten für Treppen.

Die alte Kirche stand in südwestlicher Richtung gegenüber. Von dieser ist als einziges Stück ein spätgotischer Taufstein übrig geblieben, der heute in der kleinen Taufkapelle nördlich neben dem Altarraum steht. Sein halbkugelförmiges Gefäß wird oben von einem achtseitigen, aus einigen Platten und einem Rundstabe bestehenden Rande umzogen und ist übrigens mit Cannluren von ungleichmäßiger Windung bedeckt. Dieses Gefäß, von welchem ich nicht sicher bin, ob es nicht durch Umarbeitung eines ursprünglich romanischen seine gegenwärtige Form im 15. Jahrhundert erhalten hat, steht auf einem achtseitign Schafte, der unten eine quadratische Fußplatte hat und durch Eckschrägen sich dieser verbindet.

Nachdem das Dach des Kirchenschiffes eine vorläufige Eindeckung erhielt wurde das stark beschädigte Kirchturmdach 1999 erneuert.

Die Orgel wurde von der Orgelbauanstalt Rühlmann aus Zörbig erbaut. Sie hat über die zeiten der beiden Weltkriege hinweg ihre originalen Orgelpfeifen aus Zinn behalten und besitzt dadurch einen hevorragenden Klang. 2004 erfolgte eine umfangreiche Instandsetzung sowie die Erneuerung des Deckenbalkens der Orgel.

Die Kirche in Werben erhielt vor einigen Jahren wertvollen Ersatz für die durch einen Riss unbrauchbar gewordene Glocke. Die Bronzeglocke ist um 1360 von einem namentlich nicht bekannten Meister gegossen worden. Sie hat einen Durchmesser von 106 cm und trägt zwischen 4 Riemen eine lateinische Inschrift in Majuskeln:

VAS DEUS HOC SIGNA PLEBS SALVA SIT AURA BENIGNA

(Diese Inschrift bedeutet. „Von Gott dieses akustische Zeichen für das Volk, rette uns mit heiliger Wirkungskraft, sei unsgütig und freundlich.“)

Seit Einführung der Reformation 1539 war die Kirche Werben Filiale von Stumsdorf. Zu dieser Zeit hatte das Patronat über Stumsdorf und Werben Herzog Heinrich der Fromme (1539 – 1541).

Heute gehört die Kirchengemeinde zum Evangelischen Kirchspiel Zörbig.

Hermann Linge