Die evangelische Kirche in Spören

Das Dorfbild von Spören wird seit alters her von der romanischen Kirche mit ihrem massiven Turm geprägt. In der Mitte des Dorfes – und doch mitten im Grünen – steht diese Kirche, die nach Einschätzung von Experten um das Jahr 1170, also in der Zeit der Romanik auf einer natürlichen Erhebung erbaut wurde. Sie ist schon von weitem sichtbar und lädt zu einem Besuch ein.

In der Tat ist die Kirche seit ihrer Erbauung in ihrem Grundriss unverändert geblieben. Natürlich wurden in späterer Zeit die Fenster wesentlich vergrößert und Bänke im Innenraum aufgestellt, und als die Einwohnerzahl des Ortes zunahm, baute man auch Emporen ein. Auch das große Eingangsportal hat man esrt in späterer Zeit, den romanischen Stil nachempfindend, angebaut.

Der schlichte Innenraum wird von einem großen romanischen Rundbogen – dem Triumphbogen – dominiert, der den Blick zu Chorraum und Apsis freigibt. Das einfache Schachbrettmuster am Kapitell ist dabei eine für die Romanik typische Verzierung. Im Chorraum sind auch noch Nischen gut erhalten, in denen sich in vorreformatorischer Zeit die Sacramenthäuschen befanden. Der wunderschöne Flügelaltar ist im Jahre 1849 vom Meister Heinrich in Leipzig für diese Kirche geschaffen worden. Er wurde 1960 in den Kirchlichen Werkstätten in Erfurt restauriert, bezahlt aus dem Otto-Nuschke-Fonds.

In den Jahren 2001 und 2002 wurde die Spörener Kirche sehr umfangreich saniert. Diese Sanierung war vor allem deshalb notwendig, weil Teile in Mauerwerk und Dachstuhl, aber auch in der Empore, vom „Gemeinen Hausschwamm“ befallen waren.

Auch hatte der „Zahn der Zeit“ kräftig am Inneren und Äußeren der Kirche genagt. Insgesamt kostete die Sanierung damals 370.000,00 DM, wobei auch eine energiesparende Heizung für die Übergangszeit enthalten ist.

Darüber hinaus haben viele Menschen der Spörener Gemeinde durch ihre Mitarbeit zum Gelingen beigetragen: stattliche 1 199 ehrenamtliche (d.h. unbezahlte) Arbeitsstunden wurden geleistet.

Die Spörener Kirche ist nun wieder eine sehr schöne Kirche geworden. Allein unsere Orgel macht uns noch großen Kummer, denn auch sie bedarf einer grundhaften Renovierung und der Erneuerung zahlreicher ausgefallener Register. Wir hoffen, dass wir auch diese erneute Herausforderung bewältigen können. Doch auch jetzt lohnt sich ein Besuch dieser Kirche, auf die das Schild am Dorfeingang hinweist: „Kirche aus der Zeit der Romanik“.

Der auffallende Hügel neben der Kirche ist – wie die Archäologen sagen – eine sogenannte Motte, d.h. eine künstlich geschaffene Erhebung auf der ursprünglich der Wohnturm eines Adligen stand. Ein solcher steinerner Turm, dessen Eingang sich in etwa2 m Höhe befand, war auf einer solchen Anhöhe ausgesprochen gut gegen umherziehende Räuberbanden zu verteidigen.

Hans-Günter Dübner