Das Triumphkreuz in der Zörbiger Kirche – Jesus, du großer Schmerzensmann am Kreuz

 

Meine Gedanken:

Das Kreuz, eines der ältesten Symbole der menschlichen Kultur und Religion. Horizontale und Vertikale durchdringen sich. Die Vertikale symbolisiert die Verbindung des Irdischen mit dem Göttlichen. Erde und Himmel berühren sich – Mensch und Gott stehen in Beziehung.

Die Horizontale veranschaulicht unsere Beziehungen als Menschen zueinander und unser Wesen als Teil der Schöpfung zu allen Mitgeschöpfen – Menschen, Erde, Tiere und Pflanzen sind Teil eines Ganzen. Der Kreuzespunkt – Vertikale und Horizontale durchdringen sich, die göttliche und irdische Ebene berühren sich.

Und da ist der große Schmerzensmann.

Überlebensgroß scheint er vor dem Kreuz zu schweben. Jesus – wahrer Mensch, die Nägel durchdringen Hände und Füße; die rechte Seite ist vom Lanzenstich geöffnet. Einsam wirkt Jesus auf mich, so hoch und so weit weg. Bei den Triumphkreuzgruppen stehen Jesus Maria und Johannes zur Seite, aber hier sehe ich nur Einsamkeit und Verlassenheit. Für mich scheinen die Worte des Johannesevangeliums „Es ist vollbracht!, und neigte das Haupt und verschied.“ (Joh 19, 30) ihre plastische Form gefunden zu haben. Jesus ist die Mitte, er verbindet Gott mit uns Menschen. Er streckt seine Arme zu uns aus und ist bei uns, bei seinen Schwestern und Brüdern. Uns gibt Jesus den Sendungsauftrag und sein Versprechen: „Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28, 19)

Und da ist noch die göttliche Seite Jesu.

Der Sieg über den Tod, unser Osterfest, die Gute Nachricht des liebenden und barmherzigen Gottes. Unser Sterben ist nur der Übergang zum Ewigen Leben. Paulus formulierte es so: „Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?“ (1. Kor 15, 55)

Wie empfindet Ihr/Sie das Zörbiger Triumphkreuz? Welche Gedanken kommen Euch/Ihnen beim Betrachten?  Eure/Ihre Meinung und Kommentare würde uns interessieren, schreiben Sie uns!

Volker Neuholz